Voreingenommenheit durchdringt vielfältige Bereiche des menschlichen Daseins und operiert oft unbemerkt, ähnlich der Allgegenwärtigkeit von Luft. Kognitive Voreingenommenheit entsteht aus den erfahrungsbasierten Abkürzungen, die bei der Verarbeitung des ständigen Stroms von Alltagsinformationen verwendet werden. Sie zeigt sich als tief verwurzeltes Denkmuster.

Während die kognitive Voreingenommenheit in manchen Fällen als nützliches Werkzeug zur Entscheidungsfindung dient, erweist sie sich in anderen Fällen als schädlich, indem sie das Vertrauen in Intuition und unvollständige Daten anstelle belegter Beweise fördert. Daher ist ein umfassendes Verständnis der verschiedenen kognitiven Verzerrungen unerlässlich für eine rationale Entscheidungsfindung im Bereich des User Experience (UX) Designs.

Im Gegensatz zu mentalen Modellen, die auf gemachten Erfahrungen basieren, wird kognitive Voreingenommenheit instinktiv geformt, um die Informationsaufnahme zu rationalisieren. Die Berücksichtigung dieser Präferenzen ermöglicht es Designern, Produkte zu gestalten, die nahtlos auf die Bedürfnisse der Benutzer zugeschnitten sind. Im Folgenden werden Beispiele für mentale Vorurteile vorgestellt, die das Benutzerverhalten stark beeinflussen.

Soziale Bewährung

Das Phänomen der sozialen Bewährung führt dazu, dass Menschen sich häufig auf kollektive Verhaltensweisen, Überzeugungen und Ratschläge anderer verlassen. Solche gemeinschaftlichen Einflüsse werden in Design-Strategien integriert, um das Nutzerverhalten effektiv zu steuern. Vor allem Sternebewertungen stellen eine starke Ausprägung des Social Proof dar. Ihre Bedeutung geht über die bloße numerische Bewertung hinaus und umfasst den Umfang der abgegebenen Bewertungen, welcher die Entscheidungsfindung der Verbraucher bei der Beurteilung des Produkterwerbs maßgeblich beeinflusst.

Ikea-Effekt

Der Ikea-Effekt beschreibt die Tendenz von Nutzerinnen und Nutzern, Dinge, die sie aktiv mitgestalten, eine erhöhte Bedeutung beizumessen. In digitalen Produktkontexten, in denen die User ihre Erfahrungen mitgestalten, ergeben sich Möglichkeiten, eine stärkere Nutzerbindung und ein nachhaltiges Engagement zu fördern. Ein anschauliches Beispiel hierfür sind Musik-Streaming-Plattformen, bei denen die User personalisierte Wiedergabelisten zusammenstellen und dadurch ihre Bindung an den Dienst und ihre Hingabe an ihn stärken.

Von-Restorf-Effekt

Der Von-Restorf-Effekt beschreibt mentale Prozesse, die das Erkennen und Erinnern von Objekten innerhalb einer Gruppe priorisieren, die von der Norm abweichen. Diese kognitive Neigung ist besonders nützlich in Design-Umgebungen, wo Techniken wie die Vergrößerung von Dimensionen, die Verwendung verschiedener Farben oder Schriftarten dazu dienen, bestimmte Elemente wie Zitate in Texten hervorzuheben. Indem Designer solche Methoden anwenden, lenken sie die Aufmerksamkeit effektiv auf herausgestellte Elemente und verstärken deren Bedeutung innerhalb eines größeren Kontextes.

Center-Stage-Effekt

Der Center-Stage-Effekt bezeichnet die Tendenz von Personen, bei ähnlichen Auswahlmöglichkeiten die mittlere Option zu bevorzugen. Designer nutzen diese Verhaltensneigung gezielt aus, indem sie gewünschte Entscheidungen in die Mitte der Auswahl platzieren, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und die Entscheidungen der User zu lenken.

Millersches Gesetz

Das Millersche Gesetz verdeutlicht die beschränkten kognitiven Kapazitäten eines Individuums und hebt hervor, wie wichtig es für Designer ist, Zurückhaltung bei der Präsentation von Informationen zu üben. Um das Verständnis und die Erinnerung zu erleichtern, sollten komplexe Details in überschaubare Abschnitte zerlegt und systematisch in logische Kategorien organisiert werden. Die Einhaltung dieses Ansatzes steigert die Zugänglichkeit und Verständlichkeit von Informationen und optimiert somit das gesamte Nutzererlebnis.

Fazit

Das Verständnis kognitiver Vorurteile im UX Design ist entscheidend, um benutzerzentrierte Erlebnisse zu schaffen. Durch die Anerkennung und Bewältigung dieser Voreingenommenheit können Designer mögliche Hindernisse minimieren und die Effektivität ihres Designs verbessern.

Wir von PROCON IT unterstützen Sie gerne mit modernen Design-Lösungen für Ihre Produkte unter Berücksichtigung kognitiver Voreingenommenheit im Bereich UX. Unser Ziel ist es, optimale Benutzererfahrungen zu schaffen, indem wir Produkte, Dienstleistungen und Maßnahmen zur Barrierefreiheit nach einem menschen- und nutzerzentrierten Ansatz gestalten.